Inyova: EU legt beim Klimaschutz einen Zahn zu

von , 18.05.2023, 17:57 Uhr

Das Europäische Parlament hat einige wichtige Klimagesetze verabschiedet. Diese Neuerungen sind ein starkes internationales Signal für den Wandel hin zu Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaft.

Kommentar von Dr. Tillmann Lang, CEO und Mit-Gründer von Inyova Impact Investing

Die neuen Gesetze sind Teil des Plans, die Netto-Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren. Auch bekannt als „Fit for 55“ sind sie eine wichtige Vorstufe für das Ziel der EU, bis 2050 treibhausgasneutral zu werden. Damit geht der Staatenbund bullisch voran, was im Markt für viel Reibung sorgen wird. Aber dies ist notwendig, damit Neues entstehen kann.

Reform des Emissionshandels

Eine zentrale Neuerung ist ein längst überfälliges Update des Emissionshandels. Die Anzahl der Treibhausgas-Zertifikate wird reduziert, was die Gesamtmenge an erlaubten Emissionen verkleinert und den CO₂-Preis erhöht. Dies bedeutet, dass emissionsarme Alternativen attraktiver werden. Ab 2034 wird es überhaupt keine kostenlosen Zertifikate mehr geben, und das Grundbudget an Treibhausgasen, das ohne Zahlung emittiert werden darf, sinkt auf null. Für Emissionen aus dem Straßenverkehr und dem Gebäudesektor wird ein neuer, zweiter Emissionshandel geschaffen.

Dr. Tillmann Lang, CEO und Mit-Gründer von Inyova Impact Investing, über den Klimaschutz der EU
Dr. Tillmann Lang, CEO und Mit-Gründer von Inyova Impact Investing, über den Klimaschutz der EU

Zudem wurde ein Gesetz gegen CO₂-Outsourcing geschaffen. CO₂-Outsourcing bedeutet, dass Unternehmen ihre Emissionen „reduzieren“, indem sie CO₂-intensive Produktionen und Prozesse außerhalb der EU erledigen. Sie reduzieren also nicht, sondern sie verlagern ihre Treibhausgas-Emissionen nur, was für das Klima wiederum keinen Unterschied macht. Um die örtlich verlagerten Treibhausgas-Emissionen fair zu behandeln, wird bei importierten Produkten zukünftig eine Abgabe auf Emissionen fällig, die durch die Produktion dieser Importe an anderen Orten entstandenen sind. Die EU spricht hier von einer „Carbon Levy“ als Teil des „Carbon Border Adjustment Mechanisms“.

Fairer Klima-Fonds und Schutz für Wälder

Ein innovativer Finanzentlastungs-Mechanismus soll zukünftig für eine faire und solidarische Aufteilung der Kosten sorgen. Konkret heißt dies, dass ein sogenannter EU Social Climate Fund (SCF) sozial schwache Haushalte und kleine Unternehmen schützen soll, die unter höheren Energiepreisen besonders leiden. Außerdem wurde erstmalig eine Verordnung über entwaldungsfreie Produkte beschlossen, das Anti-Deforestation-Gesetz, die sicherstellen soll, dass in der EU verkaufte Produkte nicht zur Abholzung von Wäldern geführt haben. Auch dürfen Importe nicht von abgeholzten oder geschädigten Flächen stammen. Dies meint Produkte wie Rindfleisch, Kaffee und Kakao, aber auch Soja und Holz. Sie gilt auch für Produkte wie Leder, Palmöl, Schokolade, Holzkohle und bedrucktes Papier, die aus diesen Rohstoffen hergestellt wurden.

Über Inyova

Inyova wurde 2017 in Zürich gegründet, 2019 ging die umfassende Plattform für digitales Impact Investing an den Start. Das Unternehmen wird von Tillmann Lang und Erik Gloerfeld geleitet. Die beiden sind ehemalige Umweltwissenschaftler, Mathematiker sowie McKinsey-Berater. Die Idee zu Inyova entstand auf der Suche nach hochwirksamen Lösungen, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen – eine der größten globalen Aufgaben für die Zukunft. Durch seine Personal Impact Engine (PIE), modernste digitale Verbrauchertechnologie und den absoluten Fokus auf Nachhaltigkeit will Inyova die traditionelle Vermögensverwaltung und Investmentangebote revolutionieren.

Das Ziel: Die Disruption des von Vermögensverwaltern und Banken gesetzten Status quo. Das Inyova-Universum von nachhaltigen Unternehmen besteht aus ca. 300 Unternehmen. Diese werden vom Impact-Team regelmäßig und nach strengen Kriterien aufgrund von Bewertungen und Informationen auf ihr nachhaltiges Verhalten hin analysiert. Weitere Informationen zum Unternehmen: www.inyova.de.

Redaktion

Die Redaktion von Nachrichten-Fabrik.de veröffentlicht eigene Beiträge zu Finanzen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Aber auch Gastbeiträge und Pressemitteilungen werden an dieser Stelle veröffentlicht.


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