„Das rote Jahrzehnt“

von , 01.03.2019, 09:59 Uhr

 Nach der heutigen Geschichtsschreibung zeichnete sich 1979 – sehr stark verkürzt dargestellt – das Ende des ersten „roten Jahrzehnts“ der westlichen Welt ab. Es nahm seinen Anfang in den Studentenprotesten der späten 1960er Jahre und spätestens Anfang der 1980er Jahre mußten sich die letzten realistisch denkenden Vertreter der linken Studentenbewegung ihr politisches und moralisches Scheitern eingestehen.

Die einst mit dem Aufstand gespielt hatten, fanden sich nun vereinsamt und deprimiert auf den Trümmern ihrer einstigen Utopie wieder. Man mag ihnen durchaus glauben, daß sie – im Rahmen ihrer Wertvorstellungen – das Paradies auf Erden angestrebt hatten. Doch es war zur Hölle verkommen: Die politische Revolution war im Privatkrieg krimineller Banden nach Art der RAF oder der Roten Brigaden verblutet und die sexuelle Revolution endete u.a. im Schatten des Aids-Virus‘.

Es kam durchaus zu Selbstmorden, die ganz eindeutig mit dem zwangsweisen Abschied von den seit 1968 gepflegten Illusionen zusammenhingen. Allmählich kehrte die Vernunft zurück. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund einiger außereuropäischer Staaten, in denen die an die Macht gekommenen „Befreiungsbewegungen“ Diktaturen errichteten, die die Brutalität ihrer Vorgängerregime oft noch übertrafen. Es kam dann in den meisten westlichen Staaten zu einer raschen ökonomischen, politischen und – wenn man so will – auch spirituellen Regenerierung, durch den Zusammenbruch der Sowjetunion (ein mehrjähriger Prozess ab etwa 1989) noch zusätzlich unterstützt. Immer mehr Menschen fragten sich nun, was noch geblieben, was noch „links“ war – und rasch wurde das Ende dieser Ideologie verkündet. Doch die Verfechter der gesellschaftlichen und ökonomischen Vernunft freuten sich zu früh. Zwar hatte der Marxismus an sich erst einmal abgedankt.

Doch die ihm eigene Anmaßung des „Allwissens“ ging schnell in den bunten linken „Mainstream“ ein, der in Deutschland u.a. frühere Straßenkämpfer oder Kommunisten wie Joschka Fischer oder Jürgen Trittin nach oben spülte. Neben nicht wenigen Sozialdemokraten bestimmen nun eben die Grünen und Teile der SED-Folgeorganisation Linkspartei, was man in unserem Land tunlichst noch tun, sagen oder denken darf. Wer es wagt, davon auch nur ein wenig abzuweichen, läuft in Deutschland permanent Gefahr, mit der allgegenwärtigen Nazikeule geschlagen zu werden.

Zu ihrer eigenen „Rechtfertigung“ fabulieren dazu die eher links angesiedelten Gutmenschen über einen angeblichen Faschismus, den es zu bekämpfen gelte. Wir schreiben jetzt das Jahr 2019 und es wäre deshalb nach 1979 und 1989 wieder einmal an der Zeit für eine „Wende“! (tb)


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