Wie die Pandemie die Bedeutung des Internetzugangs für Bildung, Arbeit und Gesundheit hervorgehoben hat
Spätestens seit der Covid-19 Pandemie ist auch dem letzten Zweifler bewusst, dass ein digitaler Zugang für ein barrierefreies Arbeiten, nicht benachteiligte Bildung und unsere Gesundheit notwendig ist. Nachdem ein Großteil der Deutschen während der letzten drei Jahre dazu gezwungen wurde, sich auf Kommunikation und Fernarbeit durch stabilen Internetzugang zu verlassen, wurde deutlich ersichtlich, vor was eine große Herausforderung ohnehin benachteiligte Menschen gestellt wurden, sollte dieser Zugang fehlen.
Inhalt
Mehr als jeder 20. Deutsche ohne Internet
Obwohl die Anzahl der Deutschen ohne Zugang zum Internet über die letzten zwei Jahrzehnte kontinuierlich abgenommen hat, sind es auch im Jahr 2022 noch 5.5 % aller Bürger zwischen 16 und 74 Jahren, die offline sind – Deutschland ist damit nur müde im Mittelfeld im europäischen Vergleich. Vor allem in ländlichen Gebieten oder in Haushalten mit niedrigem Einkommen besteht nur mangelnde oder gar keine Verknüpfung – und verschärft somit bereits bestehende soziale Ungleichheiten.
Während die überwiegende Mehrheit aller Schulen und Universitäten während Covid auf Online-Kurse und Stundenpläne umgestiegen ist, gab es für Schüler und Studenten ohne Internet gravierende Schwierigkeiten, nicht nur barrierefrei am Unterricht teilzunehmen, sondern auch Materialien, Videos und Aufgaben herunter- oder hochladen zu können – und somit automatisch einen Nachteil gegenüber Mitschülern mit zuverlässigerem Zugang.
Gleiches gilt für den Arbeitsplatz zuhause, der eine verringerte Produktivität und folglich Arbeitsplatzsicherheit mit sich ziehen konnte. Dank der Pandemie ist außerdem Telemedizin wesentlich beliebter und seitdem kontinuierlich ausgebaut worden – was vor allem für die ältere und weniger flexible und autonome Generation, aber auch für immunsupprimierte Mitbürger besonders von Vorteil sein kann. Ein Angebot, das für alle zuverlässig verfügbar sein sollte.
Mehr Gelder in den Ausbau von und Zugriff auf Kommunikation
Es müssen also mehr Gelder in ein Gebiet gesteckt werden, das nicht nur dazu da ist, uns global zu verbinden – sondern auch sozial. Mit der immer älter werdenden Generation Alpha, die mittlerweile dritte und nunmehr vollends „Digital Native“ (digitale Muttersprachler) Generation, ist der Mangel an digitalem Zugriff ein gravierendes Handikap für Entwicklung und Zukunftschancen und muss Ausgleich zur Gleichberechtigung finden.
Aber das beinhaltet nicht nur Zugang zu Breitbandinternet, sondern auch die Grundausstattung mit technischen Geräten und Zubehör wie Lade- oder Verlängerungskabeln und die dazugehörige Infrastruktur und Peripherie. Im Angesicht des Gewichts, das die globale Digitalisierung mit sich bringt und den Fokus, den sie auf nicht nur Berufe, sondern auch Alltag und Innovation dieser und kommender Generationen legt, muss eine Ausstattung und ein ausreichender Zugang höher priorisiert werden und staatliche Gelder vor allem für Schüler, aber auch Rentengenerationen, die besonders unter der momentanen Inflation leiden, zugänglich gemacht werden. Die fortschreitende Technologie muss als Grundlage unseres Alltags barrierefrei sein.
