Erneuerbare Energien – Ein globaler Überblick

von , 11.01.2019, 12:47 Uhr

Im Dezember letzten Jahres fand der UN-Klimaschutzgipfel im polnischen Kattowitz statt. Dieses Zusammentreffen hat nochmal deutlich gemacht, das (fast) die gesamte Staatengemeinschaft ein gemeinsames Ziel geschaffen hat, zum Schutz unseres Planeten. Mit Ausnahme gemeinsamer Regeln für den Kohlenstoffmarkt, die in diesem Jahr noch weiterverhandelt werden müssen, wurde ein robustes und umfangreiches Regelwerk geschaffen, welches auch als „Katowice Rulebook“ bezeichnet wird. Eines der Schwerpunkte bleibt nach wie vor das Thema „erneuerbare Energien“. Grund genug, einen Ausblick auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich Ökostrom zu geben. Welche Produktionsquellen erneuerbarer Energien werden verwendet? Wie sieht die globale Entwicklung im Vergleich aus?

Status Quo: Vergleich der internationalen Staatengemeinschaft

Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene verzeichnet der Ausbau erneuerbarer Energien eine positive und starke Entwicklung – und das bereits seit über 20 Jahren. Unter dem Begriff „erneuerbare Energien“ werden zahlreiche verschiedene Energiequellen umfasst. Darunter fallen die Windkraft, Wasser-, Hydraulik- und Solarenergie, aber auch Bioenergie und geothermische Energie. Die internationale Agentur für erneuerbare Energien hat in ihrer Auswertung der globalen Energiegewinnung herausgehoben, dass die Hydraulikenergie weltweit die größte Menge an Ökostrom produziert. Diese Energieart entsteht durch den Einsatz von Flüssigkeiten: Es werden Kräfte freigesetzt, sobald der sogenannte Volumenstrom der Flüssigkeit auf eine Fläche auftrifft. 74,4 Prozent aller erneuerbaren Energien werden so hergestellt.

Energielieferanten in Deutschland

Deutschland engagiert sich traditionell stark für die Produktion erneuerbarer Energien, insbesondere der Solar- und vor allem der Windkraft, um umweltfreundlichen Strom zu generieren. Wie aus der nachfolgenden Weltkarte hervorgeht, befand sich Deutschland 2004 erstmals unter den internationalen Top 10 der Produzenten erneuerbarer Energien und konnte seine Position in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausbauen. 2017 wurden bereits 113.058 Megawattstunden grüner Strom in Deutschland erzeugt – und lag damit auf Platz vier im weltweiten Vergleich: https://de.rs-online.com/web/generalDisplay.html?id=i/erneuerbare-energien-im-vergleich 

Grüner Strom aus China

Während der Klimakonferenz in Kattowitz stand China vor der internationalen Staatengemeinschaft unter großem Druck. Das Schwellenland wurde verpflichtet mehr Transparenz und Standards zur CO2-Erfassung einzuhalten und soll anfangen, flächendeckend die gleichen Methoden zur Erfassung einzusetzen. Positiver fällt hier dann die Bilanz bei der Produktion erneuerbarer Energien aus. China ist seit nunmehr 14 Jahren unangefochtene Nummer eins, mit kontinuierlicher Steigerung der generierten Megawattstunden. Inzwischen liegen diese bei 618.803 MWh (Stand 2017). Den größten Anteil macht hier mit 74,9 Prozent Hydraulikenergie aus. 

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt investiert jährlich mehr Feld in die Produktion erneuerbarer Energien, als die Vereinigten Staaten und sämtliche europäischen Länder zusammen und verfolgt ambitionierte Ziele der internationalen Expansion. Aktuell kann zudem von einem Boom der Solarenergie gesprochen werden. Dieser noch relativ geringe Anteil soll zukünftig enorm gesteigert werden. 

Das Thema Energie hat aber auch in der Volksrepublik seine Schattenseiten: Der sehr hohe Energieverbrauch der stark expandierenden Nation gilt weiterhin als kritisch, ebenso die Tatsache, dass sie als eine der größten Verursacher von Treibhausgasen gelten.  

Hydraulikenergie und Windkraft: die USA und ihre Entwicklungen

Unter der Trump-Administration sind die Umweltvorschriften systematisch zurückgefahren und neuste Auswertungen ergeben, dass die CO2-Emissionen in jedem Sektor in den Vereinigten Staaten gestiegen sind. Laut Al Gore, dem ehemaligen Vizepräsidenten der USA, sind diese im Jahr 2018 um 3,4 Prozent gestiegen. Somit fällt das Land in den vergangenen Jahren ebenso negativ wie auch positiv in der Entwicklung erneuerbarer Energien auf. 

Obgleich sie an die starken Produktionswerte des Vorreiters China bislang nicht herankommen, zeigt die Auswertung von IRENA, dass auch sie in den vergangen 18 Jahren durchgehend Top-10-Ränge im internationalen Vergleich belegen. Auch hier ist die Hydraulikenergie größter Energieproduzent (64 Prozent), gefolgt von der Windkraft (22,3 Prozent). 

Von besonderem Interesse ist in diesem Land der politische Hintergrund: Einerseits entstehen in den USA riesige Windparks und Solaranlagen, auch amerikanische Tech-Giganten wie Apple und Google setzen vermehrt auf grünen Strom. Wie lange sich die Trump-Regierung noch gegen die Stimmen der Bevölkerung und auch der internationalen Gemeinschaft taub stellen kann bleibt zu beobachten. Denn das Land bestand darauf klarzustellen, dass der Report der Gipfels nur „zur Kenntnis genommen“ wird, nicht „begrüßt“ – zusammen mit Saudi-Arabien, Kuwait und Russland.

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