Fachkräfte wandern aus und kehren Deutschland den Rücken

von , 27.03.2023, 19:28 Uhr

Der Personalmangel in Deutschland, wobei der Fachkräftemangel nur eine Facette ist (siehe Hilfskräftemangel in der Gastronomie), verschärft sich trotz der annähernd drei Millionen registrierten Arbeitslosen täglich. Doch, um bei den Fachkräften zu bleiben, allein in den sogenannten MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) gibt es fast 350.000 registrierte offene Stellen.

Hohe Arbeitskosten machen Deutschland für Arbeitgeber unattraktiv

Denn wer als Hochqualifizierter seine Heimat verlässt, um andernorts bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld zu erzielen, überlegt im Regelfall vorher sehr genau, wohin er gehen sollte. Und Deutschland, das muss leider immer wieder gesagt werden, hat für diese Kräfte viel an Attraktivität eingebüßt. Als das kleinste Problem stellt sich dabei die Sprache dar, die hinreichend zu erlernen gut qualifizierten Menschen relativ leicht fallen dürfte.

Doch dann treffen sie hier in Deutschland auf ein in vielen Bereichen nicht mehr konkurrenzfähiges Land. Hohe Arbeitskosten machen den Standort für Arbeitgeber unattraktiv und wer nach Deutschland einwandert, um hier hochqualifiziert zu arbeiten und gut zu verdienen, macht schnell Bekanntschaft mit einer überbordenden Bürokratie und einer im internationalen Vergleich hohen Steuerbelastung.

Fachkräfte wandern aus, weil sie in Deutschland z.T. nur die Hälfte verdienen

Und im Vergleich zu beispielsweise der Schweiz oder den USA verdienen etwa Informatiker in Deutschland nur die Hälfte und zahlen dann auch noch mit die höchsten Steuern. Sie und ihre Familien kämen dann in Deutschland auch noch in ein Land, das selbst in der internationalen Kriminalitätsstatistik nur auf Platz 43 auftaucht, in dem Polizei und Rettungskräfte offen angegriffen werden und viele Menschen sich zumindest in den urbanen Zentren abends oder in der Nacht schon nicht mehr allein auf die Straße trauen.

Fachkräfte wandern aus - Symbolbild - Bild von <a href="https://pixabay.com/de/users/b_me-342327/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=400811">Brian Merrill</a> auf <a href="https://pixabay.com/de//?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=400811">Pixabay</a>
Fachkräfte wandern aus – Symbolbild – Bild von Brian Merrill auf Pixabay

In ein Land, in dem das Gesundheits- und Altenpflegesystem zunehmend „auf Kante genäht“ sind. Dies nicht zuletzt, weil in den vergangenen Jahren Millionen un- und geringqualifizierter Menschen einwanderten, während Hunderttausende Hochqualifizierte auswanderten – drei Viertel der deutschen Auswanderer haben einen Hochschulabschluss.

Und wen zieht es schon in ein Land, dessen „Energiewende“ zu den weltweit höchsten Strompreisen führte und dem nun eine Deindustrialisierung von nie dagewesenem Ausmaß droht? Warum sollten Hochqualifizierte in ein Land einwandern, dessen rot-grüne Majorität den Bürgern den Traum einer gutbürgerlichen (und selbst erarbeiteten!) Existenz mit Eigenheim und schönem Auto madig zu machen trachtet?

Gut ausgebildete junge Menschen wandern auch aus, weil es nicht mehr „ihr“ Land ist

In ein Land, dessen Politik zunehmend rot-grün ideologisiert wird und wo man nicht zur Kenntnis nehmen will, dass die deutsche Energie-, Steuer-, Digitalisierungs- und Migrationspolitik auf internationaler Ebene nicht mehr zum Vorbild taugt, sondern eher mitleidig belächelt wird!

Es werden deshalb auch in Zukunft viel zu viele bestens ausgebildete junge Menschen ihrem Heimatland Deutschland den Rücken kehren, weil es eben nicht mehr „ihr“ Land ist. Solange man in Berlin und in den Bundesländern an der bisherigen Migrations-, Energie-, Digitalisierungs- und Bildungspolitik festhält, wird sich hieran auch nichts ändern! (tb)

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