Finger weg von der Filterblase!

von , 14.12.2018, 20:11 Uhr

Gehasst, geliebt, gefürchtet – soziale Netzwerke polarisieren. Der französische Medienwissenschaftler Frédéric Filloux bezeichnete Facebook jüngst als die „gefährlichste Waffe gegen die Demokratie“. Und die türkische Soziologin Zeynep Tufekci stellte in der New York Times die These auf, dass YouTube „eines der mächtigsten Radikalisierungswerkzeuge des 21. Jahrhundert“ sei. Schon machen sich Stimmen breit, die Facebook und Co. dazu zwingen wollen, den Nutzern bestimmte Inhalte zu zeigen, um „ihr Programm zu diversifizieren“. Eine Schnapsidee, die man auch als Vorstufe zu einer umfassenden Zensur der Netzwerke interpretieren kann.

Dies führt zu folgenden abschließenden Fragen: Genießen nur etablierte Medien den Schutz der Pressefreiheit oder gilt er auch für soziale Medien? Gilt die Pressefreiheit eigentlich auch für Algorithmen? Wäre ein Eingriff in die Algorithmen ein Eingriff in die Pressefreiheit? Wenn man all diese Fragen mit einem – wenn auch nicht klaren – „ja“ beantwortet, dann wäre ein erzwungener Eingriff in die Algorithmen der sozialen Netzwerke ein Eingriff in die Pressefreiheit.

Quelle: NachDenkSeiten

Dummy User (just for old feed structure)