Fußball-WM 2018 – Wie Argentinien versuchen wird, die Magie von Messi freizusetzen

von , 29.06.2018, 10:26 Uhr

Die argentinische Nationalmannschaft hat längst nicht mehr die Klasse von einst. In der Qualifikationsphase hatte das Team um Superstar Lionel Messi zu kämpfen und gerade der Defensivverbund wies eklatante Schwächen auf. Nur dank der außergewöhnlichen Einzelaktionen von Messi schafften es die Südamerikaner zur Fußball-WM 2018 in Russland.

Bildquelle: Lionel Messi World Cup Golden Ball | 140713-9163-jikatu / (CC BY-SA 2.0) / by jikatu

Sein Hattrick gegen Ecuador im letzten Qualifikationsspiel sicherte Argentinien einen Platz beim Turnier. Kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 aber war noch nicht klar, mit welcher Startformation Trainer Jorge Sampaoli die Auswahl ins Rennen schicken würde. Eine Chance aber hat Argentinien immer, und auch ein Tipp bei Fußball-Wetten auf die Gauchos lohnt sich, schließlich ist da dieses Ausnahmetalent namens Messi. Wie aber können die Gauchos ihren Talisman am besten einsetzen? Sampaoli scheint sich festgelegt zu haben. Zuletzt ließ er seinen Mannen in einem wenig innovativen 4-4-2-System auflaufen. Davor aber hat er alles Mögliche ausprobiert, um die Balance im Team zu finden. Manchmal agierte Argentinien mit einem 4-3-3, gelegentlich aber auch mit einem 4-2-3-1-System. In keiner Formation aber spielten die Südamerikaner besonders gefährlich auf oder zeigten sich in der Defensive sonderlich stabil. Mit einem 3-3-1-3-System hagelte es eine bittere 2:4-Pleite gegen Nigeria, es folgte ein müder 1:0-Sieg gegen Russland. In der Theorie macht dieses System durchaus Sinn. Schließlich gewährt es Messi seine Freiheiten auf der Spielmacherposition.

Das Problem für Sampaoli aber besteht darin, dass all die hervorragenden Offensivspieler, die er zur Verfügung hat, in etwa die gleiche Position einnehmen können. Paolo Dybala ist gerne auf der 10 zuhause, auch Giovani Lo Celso spielt gerne im zentral-offensiven Mittelfeld und selbst Sergio Agüero lässt sich meist etwas tiefer fallen. Manuel Lanzini ist waschechte Zehn und Angel di Maria ist ohnehin überall zu finden. Der argentinische Kader verfügt über wirklich viele hochveranlagte Spieler. Doch sie alle spielen die gleiche Position wie der Beste unter ihnen – Lionel Messi. Im 3-3-1-3-System aber können mehr Angreifer zum Einsatz kommen und gleichzeitig Platz für den Superstar schaffen. Ein Angreifer zieht von der Mitte auf Außen und verleiht seinem Team somit Breite. Zwei Spieler greifen mit dem Ball an, während sich Messi etwas dahinter im Raum bewegt. Die Angreifer drängt die gegnerische Abwehr in Richtung eigenes Tor und die Mittelfeldspieler Argentiniens können in den freien Raum ziehen. Der Nachteil ist, dass dieses System sehr mittig und daher sehr eng ist. Das 1:0 gegen Russland war das beste Ergebnis, das Argentinien mit dieser Formation gelang. Fakt aber ist, dass das Team von Sampaoli ohne Messi unausgeglichen und durchschnittlich ist. Das erklärt auch, warum Sampaoli, der eigentlich bekannt dafür ist, seine Teams sehr offensiv auszurichten, sich aktuell mit einem traditionellen 4-4-2 zufriedengibt und damit defensiver Stabilität den Vorrang gegenüber Angriffsstärke gibt.

Sampaoli, der jüngst selbst bei einem frühen Ausscheiden eine Jobgarantie vom argentinischen Verband erhalten hatte, weiß darum, dass es bei der Fußball-WM 2018 zu wenig ist, sich auf die Stärke eines einzigen Spielers zu verlassen. Aber indem er dafür sorgt, dass die Verteidigung sicher steht und die Angreifer seinen Superstar unterstützen, sind die Argentinier in der Lage, jedes Team zu schlagen. Es geht nicht darum, sämtliche Talente in einem Team unterzukriegen. Für die Mannschaft ist die Balance essentiell und die ist nur gewährleistet, wenn es Sampaoli gelingt, Messi die dienlichsten Spieler zur Seite zu stellen. Gegen Island gelang das noch nicht.

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