Italien: Camorra im Aufwind

von , 16.06.2020, 20:57 Uhr

SOS Impresa“ ist ein italienischer Kriminalitätsbekämpfungsverein und dessen Präsident Luigi Cuomo wies dieser Tage auf ein offenbar neues „Geschäftsmodell“ der Camorra-Mafia hin. Im Südwesten Italiens, in Kampanien, versucht dieser Mafia-Clan, vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten zu infiltrieren.

Camorra verteilt Essenspakete

Statt selbst Geld zu erpressen, verteilt man dort Essenspakete oder 50 €-Scheine unter den ärmeren Menschen, denen es infolge von „Corona“ und den wenig effizienten staatlichen Hilfsmaßnahmen derzeit recht schlecht gehen soll. Natürlich wird die Camorra früher oder später auch eine „Gegenleistung erwarten“, ist sich Cuomo sicher. Sollte der Camorra-Plan aufgehen – wofür einiges spricht –, könnte sich dieser Mafiazweig dann über zahlreiche neue Sympathisanten freuen . . .

Italienische Behörden kämpfen gegen die Mafia

Dabei sind die italienischen Behörden auch im Kampf gegen die Mafia durchaus aktiv und nicht selten erfolgreich. Ihnen kommt dabei Italiens Gesetzgebung zugute, die eine Beschlagnahme des Eigentums krimineller Organisationen zugunsten sozialer Projekte ausdrücklich gestattet. In 20 Jahren wurden auf dieser Basis mehr als 65.000 Besitztümer bis hin zu ganzen Ländereien beschlagnahmt und „umgewidmet“.

Cuomo geht dies allerdings nicht schnell genug. Er bemängelt, daß die Übernahme von Mafia- Besitztümern in die kommunale Hand manchmal zehn Jahre oder länger dauert und die mit z.B. Gebäuden zusammenhängenden Kosten während dieser Zeit von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Hinzu komme eine zunehmende internationale Verflechtung auch der italienischen Mafia, die „viel mehr Zusammenarbeit auf europäischer Ebene“ erfordern würde. (tb)


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