Moral als Waffe: Gefährdet der Hypermoralismus die Debattenkultur?

von , 24.07.2020, 18:22 Uhr

Moralische Empörung überall. Auch jetzt in der Corona-Krise merken wir: Wer moralisch auf der richtigen Seite steht, gewinnt. Pluralistische Diskussionen? Mangelware – leider auch in den Öffentlich-rechtlichen TV-Sendern. Natürlich brauchen wir Moral für eine friedliche Gesellschaft. Aber wenn Moral zur Waffe wird und Empörung zu Munition, dann engt das den Diskurs ein. Was ist das moralisch Richtige? Darüber sollten wir reden können. Und differenzieren. Denn selbst ein Donald Trump kann mal recht haben. Der Philosoph Dr. Alexander Grau, Autor des Buches „Hypermoralismus – die neue Lust an der Empörung“ sagt: Hypermoralismus kann totalitäre Züge annehmen. Wir brauchen wieder mehr rationalen Diskurs.

Robert Schröder