Neue Kreditblase „Made in USA“

von , 20.03.2019, 11:23 Uhr

In den USA weisen besorgte Stimmen immer intensiver darauf hin, daß die ausgedehnte und weiter zunehmende Verschuldung der US-amerikanischen Unternehmen zu einer immer größeren Gefahr für die globale Finanzstabilität wird. Immer häufiger wird dabei der Begriff einer „Schuldenpyramide“ gewählt, die immer unüberschaubarer wird. Tatsächlich spielt die Kreditwürdigkeit der einzelnen Unternehmen eine immer geringere Rolle. Statt neue Darlehen zu verweigern – und damit die eine oder andere große Firmenpleite zu riskieren – werden die neuen Kredite einfach mit immer höheren Zinsen versehen. Die Kreditgeber erhöhen auf diese Weise zunächst einmal ihre laufenden Einnahmen und sichern sich zugleich einen immer größeren Anteil an der später möglichen Konkursmasse.

Darüber hinaus scheinen die US-amerikanischen Kreditgeber auch diesmal wieder nicht vorzuhaben, tatsächlich in nennenswertem Umfang zu Konkursgläubigern zu werden. Die Darlehen werden schon wieder verbrieft, das heißt zu größeren Tranchen gebündelt und damit handelbar gemacht. Die Ausfallrisiken werden damit wie schon einmal vor der letzten globalen Finanzkrise auf fremde Anleger, auch und gerade in Europa, abgewälzt. Die Folgen werden diese wieder als geradezu desaströs empfinden, ebenfalls wie vor rund zehn Jahren schon einmal. Und noch sehen die Bankenaufsichtsbehörden diesem Treiben tatenlos zu. Experten schätzen das bereits erreichte Volumen nur noch bestenfalls „zweitklassiger“ Kredite auf rund 1300 Mrd. US-Dollar.

Es ist zufälligerweise fast genau das Volumen der „faulen“ Immobilienkredite vor allem in den USA, die vor etwa zehn Jahren das ganze System schon einmal in seinen Grundfesten erschütterten. Vor diesem Hintergrund kann man auch in Deutschland jedem Geldanleger nur raten, vor dem Kauf sogenannter „strukturierter Papiere“ genau zu ergründen, was tatsächlich dahintersteht . . .! (tb)


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