Traditionelle chinesische Medizin – Bald auch in unseren Apotheken?

von , 29.04.2019, 11:47 Uhr

Die Globalisierung hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass Vorgehensweisen aus der traditionellen chinesischen Medizin mittlerweile auch im Westen gebräuchlich sind. Das gilt beispielsweise für Akupunkter oder das Auflegen von heißen Steinen. Es lässt sich nicht leugnen, dass beides aus medizinischer Sicht sinnvoll sein kann. Doch die chinesische Medizin ist ein großes Gebiet. Und während einige Praktiken bei uns gängig sind/werden, sieht es bezüglich Medikamenten anders aus. Vieles an chinesischer Medizin ist für unsere westlichen Normen unvorstellbar. Einiges davon hat auch nachgewiesenerweise keine Wirkung. Schauen wir uns also die chinesische Medizin etwas genauer an. Dadurch erhalten wir auch eine bessere Vorstellung, ob sich diese gänzlich bei uns etablieren könnte.

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Illegale Medikation und fragwürdige Tabubrüche

Einiges aus der chinesischen Medizin ist im Westen (und zum Teil auch in China) schlicht und einfach verboten. Daher ist es unwahrscheinlich, dass diese Medikamente jemals in unseren Apotheken zu finden sein werden. Darunter beispielsweise Bärentatzen, Tigerhoden sowie Schlangen- und Eulenschnaps. Für letztere beiden Medikamente werden die Tiere in der Regel lebendig in Alkohol eingelegt. Eine barbarische Praxis, die sich mit unseren Normen nicht vereinbaren lässt und auch im asiatischen Raum nicht überall gut ankommt.

Dass solche Tabus bei uns gebrochen werden, ist sehr unwahrscheinlich. Anders sieht es hingegen mit Insekten aus. Auch diese werden in der chinesischen Medizin genutzt. Infolge des höheren Fleischbedarfs der Welt, kann davon ausgegangen werden, dass Insekten früher oder später auch bei uns ein wichtiger Proteinlieferant sein werden. Sollte dieser (relativ wahrscheinliche) Fall eintreten, würde es auch kein Tabu mehr sein Insekten als Medizin zu verzehren. Wobei natürlich auch hier die Frage bleibt, inwieweit ein medizinischer Nutzen gegeben ist. Zu einer gesunden Ernährung können Insekten jedoch definitiv beitragen. 

Die andere Seite der chinesischen Medizin und Chancen für die Zukunft

Vieles aus der chinesischen Medizin ist für uns schwer nachvollziehbar. Anderes hingegen passt auch in unser Weltbild und Kulturverständnis. Für viele sind beispielsweise die Elemente der chinesischen Medizin interessant. Die Lehre hat ohne Frage viel zu bieten. Wer einen Hang zum Mystischen hat, sollte sich etwas näher darüber informieren. Es lohnt sich. Vor allem, da davon auszugehen ist, dass einige Dinge in Zukunft durch Forschung näher belegt oder auch widerlegt werden können. Eine Einschätzung wie stark sich die chinesische Medizin im Westen ausbreiten wird, lässt sich bisweilen aber nur vorsichtig treffen. Dennoch ist davon auszugehen, dass sie mit der Zeit einen höheren Stellenwert einnehmen wird. Schon allein aus dem Grund, da es einige bemerkenswerte medizinische Erfolge gibt, die auf traditionelle chinesische Medizin zurückzuführen sind.

Erst einmal müssten aber ohnehin Zutaten beschafft werden, um unterschiedliche Rezepturen in den Apotheken herstellen zu können. Das Meiste dürfte in unserem Raum nicht zu finden sein. Ein Import aus China wäre daher notwendig. In großen Dimensionen wäre das ein enormer logistischer Aufwand. Ganz zu schweigen davon, dass die Medikamente zugelassen sein müssten. Das ein oder andere würde sich aber dennoch durchsetzen. Dass unsere Medizin von der traditionell chinesischen verdrängt wird, ist jedoch höchst unwahrscheinlich. Schon allein aus dem Grund, dass unsere Medizin beispielsweise bei Krebsleiden unumstritten führend ist.

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