Wirecard: Das große Bild nach dem Crash

von , 02.02.2019, 13:12 Uhr

Deutschlands einstiger Börsenliebling Wirecard (ISIN: DE0007472060) hat es in der letzten Woche komplett zerrissen. In einem Artikel der Financial Times wurde dem Zahlungsdienstleister u.a. Betrug, Korruption und Geldwäsche vorgeworfen. Trotz sofortiger Dementi seitens des Unternehmens, crashte die Aktie am 1. Februar um 25 %. Damit schaffte es Wirecard in die Top 10 der größten Abstürze von Dax-Aktien an einem Tag. Wie steht es jetzt um Wirecard? Ist der Crash eine einmalige Einstiegsgelegenheit oder lediglich ein Griff in das berühmte fallende Messer?

Ähnliche Verluste gab es schon 2008

Ein Wochenminus von 35 % ist für einen DAX-Wert eine Katastrophe und kommz einem Crash gleich. Allerdings gab es im Juli 2008, also während der Finanzkrise, vergleichbare Wochenverluste bei Wirecard. Vor über zehn Jahren war jedoch noch nicht an einen Aufstieg in den DAX zu denken. Wirecard hatte nur etwa 10 % der heutigen Größe, was Umsatz, Mitarbeiter etc betrifft.

Es gilt die Unschuldsvermutung

Alles hängt natürlich davon ab, ob sich die Vorwürfe der FT bestätigen oder eben als Falschbeschuldigung heraustellen. Es ist die Aufgabe der Börsenaufsicht und der Staatsanwalt das zu prüfen und zu beweisen oder eben zu widerlegen. Solange hier keine rechtliche Klarheit herrscht, gilt auch für Wirecard die Unschuldsvermutung.

Aktie an einer zentralen Unterstützung

Aktionäre sind jedoch verständlicherweise alarmiert und höchst verunsichert. Panik könnte allerdings jetzt genau die falsche Reaktion sein, wenn man sich das große Bild im langfristigen Wochen-Chart anschaut. Hier ist Wirecard nämlich an einer wichtigen Kreuzunterstützung angekommen, die ziemlich genau bei der 100 EUR Marke verläuft.

Sollte sich in der kommenden Woche also die Situation aufklären oder sich bereits rausstellen, dass an den Vorwürfen der Marktmanipulation nichts dran ist, könnte die Wirecard-Aktie genauso schnell wieder steigen, wie sie gefallen ist. Etwa 150 bis 160 EUR wäre dann das Kursziel, welches sich in etwa an den Kursen vor den eingangs genannten Vorwürfen orientiert.

Auf der anderen Seite könnte es natürlich für Wirecard zappenduster werden, sollten sich die Vorwürfe doch und auch nur ansatzweise erhärten. Dann könnte der Aktie eine Fortsetzung des Ausverkaufs drohen. 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier derzeit nicht investiert. Die bereitgestellten Informationen spiegeln lediglich die persönliche Meinung des Autors wider, stellen keine Anlageberatung oder Aufforderung zu Wertpapiergeschäften dar und können eine individuelle anleger- und anlagengerechte Beratung nicht ersetzen.

Viele Grüße,

Ihr Robert Schröder
www.Nachrichten-Fabrik.de

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