WTI ÖL – Von der Skyline zum Bordstein!

von , 26.04.2020, 23:02 Uhr

Im Jahr 2008 hatte der Ölpreis sein Hoch bei $147.27 erreicht. Letzten Montag stand der Preis dann zuerst bei $12 dann $8 dann $3 und plötzlich nur noch bei einem Dollar. Letztlich war der Preis nach einem beispiellosen Tiefflug in den negativen Bereich abgestürzt. 

Öl-Händler waren zwungen mit Verlust zu verkaufen

Das heißt: Verkäufer waren in der Spitze bereit, fast 40 Dollar zu bezahlen, damit ihnen jemand ihr Öl abnimmt. Kaum jemand braucht Öl, die Lager sind fast voll und die restlichen Kapazitäten bald erschöpft.

Viele Händler sind letztlich gezwungen mit Verlust zu verkaufen, weil ihnen sonst die tatsächliche Lieferung des Öls gedroht hätte. Wer also kein Lager hat, muss aussteigen.

Laut bisherigen Hochrechnungen werden in ein bis zwei Monaten alle weltweiten Lager gefüllt sein und bereits jetzt werden immer mehr Tanker als schwimmende Lager genutzt.

Weltweiter Shutdown ließ Öl-Nachfrage einbrechen

Gleichzeitig hat der globale Shutdown die Nachfrage durch die Abnahme der weltweiten wirtschaftlichen Aktivitäten sowie des Straßen- und Luftverkehrs um fast ein Drittel einbrechen lassen. Angetrieben durch den Preiskrieg zwischen den OPEC+-Staaten wurde der Preis zusätzlich nach unten getrieben.

Wir hatten noch vor dem Rollover vom Mai- in den Juni-Kontrakt immer wieder betont, dass wir den auslaufenden Future nicht handeln werden und auch im Juni-Kontrakt von tieferen Notierungen ausgehen. 

Leider haben manche nicht auf uns gehört, gedacht sie können im alten WTI Future Kontrakt noch Long gehen uns sich gehörig bis massiv die Finger verbrannt. Das ist sehr schade, aber unvermeidbar. 

Wie bereits im Webinar letzte Woche geschildert, bietet sich für alle, die sich nicht dem Rollover unterziehen wollen, der US Crude Oil CFD an. Dieser bildet den Spotpreis ab. Allerdings bedeutet dies nicht, dass dieser nicht auch unter $0 fallen kann. Entsprechend unverzichtbar sind Stopps in diesem Marktumfeld!!! 

Wie Anfang der Woche im Trading-Room geschildert, müssen wir davon ausgehen, dass auch der Juni-Kontrakt vom gleichen Schicksal heimgesucht und noch einmal deutlich nach Süden getrieben wird.

Nun zum imminent anstehenden Marktgeschehen. Nach dem Tief am Dienstag bei $6.50 baut WTI die Gegenbewegung in Welle iv in Braun aus und läuft den Bereich von $15.00 – $18.60 an. Wir gehen hier bekanntlich von einer erneuten Abwärtsbewegung aus, in deren Anschluss noch einmal Notierungen im Bereich von $10.00 und letztlich sogar $4.94 anstehen.

Öl WTI Chart seit Ferbuar 2020

Dass WTI direkt in Richtung Norden ausbricht und Notierungen im Bereich von $30 anläuft, betiteln wir lediglich mit einer Wahrscheinlichkeit von 25%. Lediglich durch ein Überschreiten von $18.60 würde dieses Szenario an Wahrscheinlichkeit zunehmen. Dies gesagt, sehen wir den Markt im aktuellen Umfeld weiterhin in einem angeschlagenen Zustand und müssen von einem erneuten Ausverkauf ausgehen.

Öl WTI Chart im großen Bild

Langfristig gehen wir jedoch von einer Stabilisierung aus und werden nach dem finalen Abverkauf auch wieder Longpositionierungen hinterlegen, da wir davon ausgehen, dass der Markt im aktuellen Umfeld ein Tief auf Sicht der nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte ausbauen wird.

WTI nach Elliott Wave in einer Welle iv

Zusammengefasst baut WTI zum Wochenschluss die hinterlegte Gegenbewegung in Welle iv in Braun aus. Wir gehen nun von einer anstehenden Abwärtsbewegung aus, die den Markt noch einmal bis in den Bereich von $10.00 und letztlich sogar $4.94 treiben wird.

Noch sind wir allerdings noch nicht Short positioniert, da uns noch keine Bestätigung für ein bereits hinterlegtes Hoch vorliegt. Langfristig werden wir nach dem finalen Abverkauf jedoch wieder auf die Longseite übergehen, da wir den Markt ein übergeordnetes Tief ausbauen sehen.

Wir werden im morgigen WTI Update per Mail weitere genaue Angaben zum Handel liefern!

Kostenlose Anmeldung zum Erhalt dieser Handelssignale und Analysen unter www.hkcmanagement.de.

© Philip Hopf Hopf-Klinkmüller Capital Management GmbH & Co. KG

Philip Hopf