Die größten deutschen E-Commerce-Händler

von , 13.12.2023, 23:53 Uhr

Nach einem kurzen und kleinen Umsatzrückgang in 2022 soll der E-Commerce im Jahr 2023 einen neuen Höchststand von fast 90 Mrd. Euro erreichen. Riesenkonzerne wie Amazon treiben dabei den Umsatz deutlich voran, aber in Deutschland gibt es noch eine Reihe weiterer E-Commerce-Händler, die von diesem Boom profitieren können. Einige davon blicken auf eine lange Vergangenheit zurück, ehe sie den Schritt ins Internet wagten.

Heute findet man praktisch jedes Produkt und jede Dienstleistung online. Ob Mode, Möbel, Autos oder Dienstleistungen, heute muss jedes Unternehmen einen starken Auftritt vorweisen. Sogar das Glücksspiel feiert dank des Internets regelmäßig neue Wachstumsrekorde, was durch beliebte Seiten wie www.netbet.de vorangetrieben wird. Auch wenn diese eher klein sind im Vergleich zu den größten E-Commerce-Händlern mit Hauptsitz in Deutschland.

1. Otto, Hamburg (16,2 Mrd. in 2022)

Otto wurde 1949 als klassisches Versandhandelsunternehmen gegründet, das mit dem „Otto-Katalog“ deutschlandweit große Erfolge feierte. Auch heute noch bildet der Versandhandel den Kern des Geschäftsmodells, der Katalog hat jedoch stark an Bedeutung verloren. Den größten Anteil am Umsatz hat heute der Online-Handel, denn er macht rund drei Viertel des Umsatzes aus. Es gibt aber noch weitere kleinere Einnahmequellen wie Finanzdienstleistungen.

Otto betreibt rund 100 Online-Shops und gilt in Deutschland nach Amazon als Nummer 2 im E-Commerce. Damit ist man aber Marktführer unter den deutschen Online-Händlern, was vor allem dem großen und vielseitigen Angebot geschuldet ist. Zudem genießt Otto bei fast allen Altersgruppen eine sehr hohe Vertrauenswürdigkeit.

2. Zalando, Berlin (10,3 Mrd. in 2022)

Zalando wurde 2008 nach dem Vorbild des amerikanischen Versandhändlers Zappos gegründet. Als Investoren standen die Samwer-Brüder mit ihrem Unternehmen Rocket Internet Pate, die bereits zahlreiche E-Commerce-Start-ups auf der ganzen Welt unterstützt haben. Zalando hat sich als eines der ersten Internet-Start-ups von Anfang an fast ausschließlich auf E-Commerce konzentriert und konnte deswegen rasant wachsen.

Ursprünglich nur auf Schuhe fokussiert, umfasst das Sortiment von Zalando mittlerweile auch weitere Bereiche wie Mode und Kosmetik. Zudem verfolgte das Unternehmen in den vergangenen Jahren eine weitreichende europäische Expansionsstrategie.

3. Thomann, Burgebrach-Treppendorf (1,3 Mrd. Euro in 2022)

Im oberfränkischen Treppendorf bei Bamberg würde man kaum ein Weltunternehmen vermuten, doch genau das ist die Thomann GmbH. Mit ihrem Onlineshop für Musikbedarf hat sich Thomann zum umsatzstärksten Musikalienhändler der Welt entwickelt. Angefangen hat das Familienunternehmen 1954, als der Wandermusiker Hans Thomann Senior in seiner Heimatstadt ein Musikgeschäft gründete und fortan als Handelsvertreter sein Geld verdiente.

Unter seinem Sohn wurde das Geschäft konsequent ausgebaut und das Internet ebnete den Weg zum weltweiten Vertrieb. Innerhalb Deutschlands reicht es für den dritten Platz, wobei das Wachstumspotenzial nicht mehr ganz so groß sein dürfte, sofern Thomann das Angebot nicht weiter in der Breite ausbaut.

4. Klingel, Pforzheim (950 Mil. Euro in 2022)

Klingel ist der älteste und drittgrößte Versandhändler aus Deutschland, gegründet wurde das Unternehmen nämlich bereits im Jahr 1923. Wie bei anderen traditionellen Versandhändlern wird mittlerweile ein erheblicher Teil des Geschäfts über E-Commerce abgewickelt. Das Wachstum war aber nicht ganz so groß wie bei Otto oder Zalando, was daran liegen mag, dass das Angebot vor allem auf die Zielgruppe 50+ ausgerichtet ist.

Es umfasst praktisch alle Bereiche des Alltags wie Mode, Haushalts- und Gartenprodukte sowie Elektrogeräte. Leider endet die Geschichte des traditionsreichen Unternehmens im Jahr 2024, da sich nach einer Insolvenz im Jahr 2023 kein Investor mehr fand. Der Geschäftsbetrieb wird also in wenigen Monaten eingestellt.

5. Notebooksbilliger.de, Sarstedt (793 Mill. Euro in 2022)

Den Markennamen notebooksbilliger.de AG gibt es seit 2008, gegründet wurde das Unternehmen aber ursprünglich im Jahr 1989 als klassisches Softwarehaus. Mit dem Aufkommen des Internets und der Verbreitung des E-Commerce verlagerte sich der Geschäftsschwerpunkt. Heute ist das Kerngeschäft der Versandhandel für Notebooks und mobile Geräte über die beiden Online-Shops notebooksbilliger.de (Deutschland) und notebooksbilliger.at (Österreich).

Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in Sarstedt bei Hildesheim. Weitere Niederlassungen befinden sich mittlerweile in Berlin, Potsdam, München, Stuttgart, Düsseldorf und Eggenstein (bei Karlsruhe). Es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis das Unternehmen auch in weiteren Ländern Europas aktiv wird.

Redaktion

Die Redaktion von Nachrichten-Fabrik.de veröffentlicht eigene Beiträge zu Finanzen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Aber auch Gastbeiträge und Pressemitteilungen werden an dieser Stelle veröffentlicht.


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