Die Zukunft des Online-Shoppings – Ein Blick auf Voice Commerce

von , 21.05.2019, 14:05 Uhr

Die Handelsbranche bereitet sich auf die nächste tiefgreifende Disruption vor: Voice Commerce. Als großer Trend im E-Commerce gehandelt, bereiten sich Unternehmen darauf vor, ihre Internetpräsenz auf Voice Search und Voice Commands zu optimieren. Doch für wen und welche Art des Online-Shoppings eignet sich Voice Commerce wirklich und für welche Unternehmen lohnt sich die Websiteoptimierung auf Voice Search?

Verwendung von Voice Commands – wo werden diese bereits genutzt?

Neben den Smart Speakern haben mittlerweile fast alle Smartphones einen Assistenten, mit dem sich das Handy per Sprache steuern lässt. Eine Studie, die das Nutzerverhalten von mobilen Sprachassistenten untersucht, fand heraus, dass sogenannte „Voice Commands“ besonders häufig von zu Hause aus getätigt werden (60 Prozent). Aber auch skurrile Orte wurden festgestellt: in Kinos (26 Prozent), auf öffentlichen Toiletten (28 Prozent) oder im Fitnessstudio (38 Prozent). Betrachtet man das Verkaufssegment genauer, analysiert die Studie einen sehr ausschlaggebenden Punkt: Bisher tätigen lediglich 2 Prozent der (Smartphone-)Nutzer einen Einkauf per Sprachbefehl. 

Wer profitiert von Voice Search und Voice Commerce besonders gut?

Eine Optimierung auf Voice Search ist für die meisten Unternehmen noch nicht lohnend. Hier profitieren vor allem lokale Unternehmen von einer Voice-Search-Verbesserung, denn diese zählen zu den häufigsten Sprachsucheingaben von Nutzern. Hierunter fallen u.a. Lieferservices, die Kunden auf ihrer Website die Möglichkeit anbieten können, ihr Lieblingsgericht festzulegen, um einfach und bequem jederzeit per Sprachbefehl zu bestellen. Ebenfalls profitieren Informationsseiten wie beispielsweise Wetterdienste, da diese kurzen Informationsanfragen einfach strukturiert und bereitgestellt werden können. Damit das funktioniert, ist die Optimierung der Inhalte mithilfe strukturierter Daten für Suchmaschinen essenziel. 

Smart Speaker – China holt auf beim Verkauf von Sprachassistenten

Erste Berührungspunkte mit Voice Search hatten einige Konsumenten bereits durch das Amazon Echo oder dem Google Home Mini. Spätestens aber nach der Youtube-Sensation „Italian Grandmother“, die sich mit ihrem „Hello Gugu“ einen Platz in der Hall-of-Fame der Sprachassistenten sicherte, ist die Sprachsuche buchstäblich in aller Munde. Jedoch müssen sich Google und Amazon – Konzerne, die üblicherweise zu den Pionieren technischer Neuheiten gehören – Gedanken darüber machen, wie sie sich am Markt nachhaltig etablieren. Die chinesischen Riesen Alibaba, Xiaomi und Baidu verzeichneten allein im letzten Jahr einen immensen Zuwachs im Verkauf von Smart Speakern: Alibabas Verkaufszahlen stiegen um 815,5 Prozent (von 1 Prozent auf 8,9 Prozent des Marktvolumens), bei Xiaomi ist sogar ein Anstieg von 8.744,3 Prozent (0,1 Prozent auf 7,1 Prozent) zu vermerken. Diese Unternehmen haben auf dem asiatischen Markt klar die Oberhand.

Fazit – Voice Commerce steckt noch in den Kinderschuhen

Dass Voice Commands in vielen Lebensbereichen die Online-Suche dominiert, ist lediglich eine Frage der Zeit. Vor allem widerkehrende, kleine alltägliche Bestellungen eignen sich hierzu bereits sehr gut. Doch ob in naher Zukunft größere Einkäufe per Sprachbefehl den eCommerce-Markt bestimmen, bleibt abzuwarten. Konsumenten brauchen nach wie vor die Haptik und das Betrachten bei einer persönlichen Anschaffung, um sich für einen Kauf zu entscheiden – das gilt beispielsweise insbesondere für technische Geräte. Nähere Informationen zum Thema Voice Commerce können folgender Infografik entnommen werden: 

Mehr zum Thema Voice Search und Voice Commerce im OTTO Newsroom.

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