Inflation und Anlagen: Strategien für Anleger

von , 22.12.2023, 13:37 Uhr

Die Jahre 2022/2023 waren in vielerlei Hinsicht aufregend – zumal sie auch stellvertretend für die Rückkehr der Inflation stehen. Kapital, das nicht investiert ist und damit nicht arbeitet, verliert durch die Inflation rasant an Kaufkraft – weshalb es aktuell wichtiger denn je ist, Geld produktiv und sinnvoll zu investieren.

Wie schlägt die eigene Geldanlage die Inflation?

Diese wichtige Frage muss jeden Anleger in Zeiten einer hohen Inflationsrate umtreiben. Dazu ein einfaches Rechenbeispiel, um den Unterschied zwischen nomineller und Realrendite zu verdeutlichen:

Die Inflationsrate beträgt 6 %, angelegt werden 1.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto für 3 %. Nun hat der Anleger nach einem Jahr zwar 30 Euro Rendite und damit 1.030 Euro, er kann damit aber weniger kaufen – da die Inflationsrate 6 % bemisst und folglich die Kaufkraft um 3 % reduziert wurde. Das verdeutlicht aber auch: Wer sein Geld stattdessen zu 0 % Zins auf dem Girokonto liegen hat, büßte in dem Jahr sogar 6 % seiner Kaufkraft ein, selbst wenn sich der nominelle Wert der 1.000 Euro nie veränderte.

Aus diesem Grund müssen Anleger Strategien entwickeln und nutzen, die eine Renditeerwartung oberhalb der aktuellen Inflationsrate haben. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Wie der Ripple XRP Kurs Bitvavo.com verdeutlicht, hat diese Kryptowährung auf mehrjähriger Sicht die Inflation nachhaltig geschlagen. Das gilt für nahezu alle großen Kryptowährungen, die sich seit etwa 2015 exzellent entwickelten, selbst wenn Anleger zwischenzeitlich teilweise erhebliche Kurseinbrüche verkraften mussten.

Wie der Bitvavo – Ethereum Preis zeigt, hat auch die zweitgrößte Kryptowährung die Inflation geschlagen. Dazu kommt ein weiterer Effekt: Ethereum nutzt das Proof-of-Stake-Verfahren, weshalb Anleger, die ihre Ethereum staketen, zusätzlich noch knapp 4 % Zins erhielten.

Rücklagen aufbauen und verzinsen zu lassen – das kann sich auch in inflationären Phasen lohnen

Die Inflationsrate der letzten zwei Jahre lag weit oberhalb des Ziels der EZB – die für ihre Geldpolitik eine Inflation von 2 % anstrebt. Sofern die Inflation wieder auf dieses Niveau zurückgeht, würden selbst schlechter verzinste Anleihen oder beispielsweise das Tagesgeldkonto eine Realrendite erwirtschaften. Natürlich weiß gleichermaßen aber niemand, ob und wann das EZB-Ziel wieder erreicht wird.

Anleger passen ihr Portfolio entsprechend an: Der weltweite Kapitalmarkt, wie er durch den MSCI All-World und diesen abbildende ETFs dargestellt wird, hat eine historisch annualisierte Rendite von 9 % p.a. Damit wäre die aktuelle Inflation also schon geschlagen. Die oben erwähnten Kryptowährungen können als Beimischung dienen, zumal diese nicht zwangsläufig mit dem Aktienmarkt mitlaufen, sondern sich teils gegenteilig bewegen.

Ebenso sollten Anleger aber zumindest einige Cash-Bestände und Reserven zurückhalten: Speziell die europäischen und amerikanischen Indizes befinden sich bereits wieder auf Allzeithoch-Niveau oder sind nur geringfügig davon entfernt. Rücklagen können genutzt werden, um bei Einbrüchen zu besseren Einstandskursen zuzuschlagen. Währenddessen sollte das Kapital aber zumindest über kurz laufende Anleihen oder auf dem Tagesgeldkonto verzinst werden. Beides generiert zwar mitunter keine Realrendite, aber es minimiert die Kaufkraftverluste.

Inflationssichere Portfolios und Strategien nutzen stets mehrere Assetklassen

Sachanlagen wie Immobilien und Gold, Rohstoffe, Kryptowährungen, Aktien, Anleihen und Cash-Äquivalente: Ein inflationsgeschütztes Portfolio muss aus mehreren Anlageklassen bestehen, da diese entsprechend der Inflationsrate, dem gesamtwirtschaftlichen Zustand und dem Leitzins teils unterschiedlich performant sind. Gleichermaßen sollten sich Anleger nicht von nominellen Zuwächsen täuschen lassen, sondern immer die Realrendite und damit die erlangte oder verlorene Kaufkraft beurteilen.

Redaktion

Die Redaktion von Nachrichten-Fabrik.de veröffentlicht eigene Beiträge zu Finanzen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Aber auch Gastbeiträge und Pressemitteilungen werden an dieser Stelle veröffentlicht.


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