70 Jahre Israel – Ein Bick in ein gespaltenes Land

von , 01.12.2018, 10:52 Uhr

70 Jahre Israel: militärisch und wirtschaftlich ist das Land stärker denn je. Das IT-Geschäft boomt. Nicht in Orangenplantagen wird heute noch investiert, sondern in Technologieparks und Großraumbüros für Computerfreaks. Doch der Profit verteilt sich ungleich. Viel Geld geht an Wenige, und so bleibt die hohe Armutsrate von 20 Prozent seit Jahren konstant. Betroffen ist vor allem die arabische Minderheit sowie der orthodox-jüdische Sektor.

Die stark wachsende Gruppe der Ultraorthodoxen gilt als "demografische Gefahr". Mit rund 6,5 Kindern liegt die ultraorthodoxe Frau fast dreimal über dem Durchschnitt im Land. Weltliche und sehr fromme Israelis streiten über öffentliches Leben und Verkehr am Sabbat, über Wehrdienst für alle und über die Verteilung der staatlichen Ressourcen.

Der Riss, der sich durch Israels Gesellschaft zieht, macht sich fest am Grad der Religiosität und beinah parallel dazu an der Frage, wieviel Demokratie gewollt ist. Die Frommen fordern „mehr Macht den Rabbinern“ und die Nationalen „mehr Macht den Politikern“. Einig sind sich die zwei Gruppen mit dem Wunsch: „Weniger Macht für die Richter“, allen voran denen des Obersten Gerichtshofs. Beiden Gruppen konträr gegenüber stehen die Kritiker von Regierung, von Besatzungspolitik und Menschenrechtsverletzungen. Der ungelöste Konflikt mit den Palästinensern, Terror- und Kriegsgefahr prägen die Gesellschaft des jungen Staates.

Wie arbeitet eine Journalistin in dem Pulverfass Naher-Osten? Wir reden drüber mit Susanne Kaul. Ein spannender Einblick nach Israel.

Quelle: CORRECTIV

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