Google: Goldgrube Leistungsschutzrecht? US-Studie zerstört den Mythos!

von , 30.06.2019, 14:41 Uhr

Der US-Verlegerverband News Media Alliance behauptete kürzlich, Google würde angeblich mit Nachrichten Milliardenumsätze einfahren. Eine umfangreiche Analyse des SEO-Anbieters Sistrix präsentiert nun ganz andere Zahlen. Demnach seien journalistische Inhalte für Google häufig irrelevant.

Nur 7,89 % der Google-Treffer verweisen auf Nachrichtenseiten

Anhand von 53 Millionen Suchbegriffen hat man überprüft, wie oft mindestens fünf von insgesamt 1.278 Nachrichtenseiten auf der ersten Trefferseite der Google-Suche angezeigt werden. Das Ergebnis: Bei lediglich 4,65 % der Suchbegriffe war dies der Fall. Soll zusätzlich noch Werbung angezeigt werden, Google also tatsächlich Geld verdienen, verringerte sich dieser Wert auf ganze 0,25 %.

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Eine weitere Auswertung ergab, dass von 2,6 Milliarden untersuchten Treffern in der Google Suche nur 7,89 % auf Nachrichtenseiten verweisen. Knapp die Hälfte davon würden die bei Google 50 erfolgreichsten journalistischen Domains ausmachen.

Irrweg der Pressverleger

Diese Zahlen zeigen, welchen Irrweg man mit dem Leistungsschutzrecht für Presseverleger beschritten hat. Lizenzzahlungen in Milliardenhöhe, wie manche Verlage sie geltend machen, sind schlicht absurd, bedenkt man die geringe (finanzielle) Relevanz verlegerischer Angebote. Sollten die Verlage dennoch daran festhalten, besteht kein Zweifel, dass Google die Trefferliste so weit anpassen wird, dass das Leistungsschutzrecht nicht greift. Damit wäre am Ende niemandem geholfen.

Dieser Artikel ist eine bearbeitete Version des Beitrags "Analyse der Suchergebnisse: journalistische Inhalte für Trefferliste von Google kaum relevant" (CC BY 3.0 DE), der am 26. Juni 2019 auf leistungsschutzrecht.info erschienen ist. Der Autor ist Tom Hirche.

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