Mentale Gesundheit in der Arbeitswelt: Noch immer ein Tabuthema?

von , 12.12.2021, 23:05 Uhr

Offen über die eigene mentale Gesundheit sprechen? Gerade in der Arbeitswelt fällt das vielen von uns noch immer schwer. Neben all den Deadlines, Meetings und Erwartungen bleibt wenig Platz für ein so sensibles Thema. In der Karriere steht Performance an erster Stelle und es gilt: Strahlen statt Schwäche zeigen. Doch herrscht an vielen deutschen Arbeitsplätzen mehr Schein als Sein? Ein aktueller Report zur mentalen Gesundheit deckt auf: Jeder 2. Erwachsene in Deutschland sieht sich von Burnout bedroht. Dabei beeinflusst kaum ein anderer Faktor unsere Leistungsfähigkeit und Kreativität so maßgeblich wie unsere seelische Verfassung. 

Wie steht es um das Bewusstsein für mentale Gesundheit in Deutschland? Was sind die ersten Anzeichen für Probleme und welche neuen Routinen können bei der Vorbeugung helfen?

Ausgebrannt, leer und kraftlos: Volkskrankheit Burnout

Antriebslosigkeit, Überforderung, geistige und körperliche Erschöpfung – Symptome wie diese stehen für die meisten Menschen mit Burnout an der Tagesordnung. Betroffene fühlen sich überladen von den Erwartungen ihrer Mitmenschen und leiden an Versagensängsten. 

Die Auslöser sind dabei unterschiedlich und lassen sich in innere und äußere Ursachen einteilen:

Für viele Arbeitnehmer sind Leistungsdruck und Überstunden Teil des regulären Arbeitsalltages. Während technische Hilfsmittel uns einiges an Arbeit abnehmen, steigern sie gleichzeitig Erwartungen und füllen die To-Do-Listen mit neuen Aufgaben. Diese Entwicklungen beeinflussen auch die Zahl der Burnout-Fälle: Eine Untersuchung der AOK aus dem Jahr 2019 zeigt, dass sich die Diagnose Burnout innerhalb des letzten Jahrzehnts nahezu verdoppelt hat.

Die Psyche stärken durch neue Routinen

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, lohnt sich ein achtsamer Blick auf die persönlichen Gewohnheiten und Abläufe im Arbeitsalltag. An erster Stelle steht: Die Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen und herausfinden, in welchen Momenten die individuelle Stressgrenze überschritten wird. 

Neue Routinen und Denkweisen können dabei helfen, der Überforderung entgegenzuwirken und nach stressigen Phasen wieder Ruhe zu finden.

  • Ruhezeiten und Pausen einhalten: Sowohl während als auch nach der Arbeitszeit ist es wichtig abzuschalten. Pausen gehören in jeden Arbeitsalltag und bieten uns kleine Inseln der Ruhe, auf denen wir wieder Kraft tanken können. Ebenso sollte der Feierabend auch tatsächlich das Ende der Arbeit bedeuten. Diese Zeit dient zu 100 % den privaten Aktivitäten und sollte keinen Platz für weitere E-Mails, Anrufe oder Arbeitsaufgaben bieten. 
  • „Nein“ sagen: Oft bedeutet ein „Nein“ zu einer überfordernden Aufgabe ein „Ja“ zu uns selbst und setzt somit unsere mentale Gesundheit an erste Stelle.
  • Realistische Ziele setzen: Auch wenn Ehrgeiz und Ambitionen bei beruflichen Zielen hilfreich sein können, steht die Umsetzbarkeit dieser an erster Stelle. Wer sich ständig unrealistische Ziele setzt, geht zwangsläufig über die eigenen Grenzen hinaus und ignoriert seine persönlichen Bedürfnisse.

Quelle: https://www.zavamed.com/de/zava-report-mental-health.html

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