Saskia Esken: Außer Rand und Band

von , 06.07.2020, 16:12 Uhr

Kürzlich sagte die am linken Rand ihrer Partei angesiedelte SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken, daß sie auch mit ihren 58 Jahren immer noch „Antifa“ sei. Es ist ein Bekenntnis, das noch vor wenigen Jahren in jeder ernstzunehmenden demokratischen Partei Posten und Reputation gekostet hätte. Heute ist es gesellschaftlich offenbar schon so legitim geworden, daß die sogenannten „Qualitätsmedien“ – wenn überhaupt – nur noch am Rande über diese Entgleisung berichteten.

Es geht immer nur um die gute Sache

Geblieben ist Eskens gesinnungstechnischer Offenbarungseid. Nur ein Hauch lag vor Jahren zwischen den Mördern der Baader-Meinhof-Bande und jenen kommunistischen Freischärlern, die sich zwar „antifaschistisch“ nannten, aber gleichwohl ihre „Lebensaufgabe“ im Verbreiten von Angst und Schrecken sahen. Ihre Nachfolger sind noch gleichermaßen aktiv, wie z.B. die Unruhen in Hamburg anläßlich des G20-Gipfeltreffens zeigten, als sich Großstadtstraßen in Kriegsschauplätze verwandelten. Sie kämpfen angeblich (und das scheinen inzwischen selbst manche Spitzenpolitiker zu glauben) für eine „gute“ Sache. So wie einst auch die Opfer der RAF – nach deren Diktion – für eine „gute“ Sache gestorben seien. Wer es liebt, vor einer „gefährlichen Nähe“ zum rechten politischen Rand zu warnen, sollte deshalb auch den Blick nach Links richten und vor diesen Kräften warnen statt sich mit ihnen gemein zu machen! Für die Vorsitzende einer (ehemaligen?) Volkspartei muß dies umso mehr gelten.

Offenbar erkennt Esken in ihrer sozialistischen Verblendung schon nicht mehr, in welch radikale Position sie sich mit ihrer offen geäußerten Antifa-Zustimmung bringt. Denn „Antifa“ ist entgegen Eskens Worten nicht „eine Haltung, die für Demokraten selbstverständlich sein“ sollte. Denn eine Geisteshaltung, die einst mit Entführungen und Morden zumindest sympathisierte, hat in einer Demokratie nichts zu suchen. Auch wenn Frau Esken anderes behauptet!

Verharmlost Esken linksradikale Positionen?

Die hinter Eskens Provokation stehende Intention ist klar erkennbar: Mit dem Verharmlosen linksradikaler Positionen wollen Esken und Genossen den Boden für eine neue Form des Sozialismus bereiten, der dann auch „garantiert funktionieren“ wird. Das dürften zumindest Esken und ihr Co-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans glauben. Und gestandene Sozialdemokraten vom Schlage eines Helmut Schmidt würden derweil in ihren Gräbern rotieren, wenn sie wüssten, wie es derzeit in der Führungsetage ihrer Partei zugeht. Und wenn sie könnten, würden sie wahrscheinlich warnen – warnen vor dem derzeitigen SPD-Führungsduo und der von ihm erzeugten Kakophonie! (tb)


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